Abstimmungsgroteske beim Modellversuch „WienerMittelSchule“!
Katholischer Familienverband kritisiert manipulatives und pseudodemokratisches Vorgehen von Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl
Wien, 17. 11. 2008 [Presseaussendung]
„Manipulatives und pseudodemokratisches Vorgehen“ kritisiert die Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW) Mechtild Lang an der Propagierung des Schulversuchs Neue Mittelschule in Wien. „Der Stadtschulrat für Wien bewirbt den Schulversuch mit allen Mitteln, scheut aber auch manipulatives Vorgehen nicht“, so Lang. Im Bestreben, diesen „bedenklichen Versuch“ nicht zum totalen Flop werden zu lassen, empfehle Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl nun sogar demokratiepolitisch bedenkliche Varianten, wonach die Mehrheit der bei den Infoveranstaltungen anwesenden Eltern – sogar in offenen Abstimmungen - entscheiden könne. Da es wienweit keine einheitliche Vorgehensweise gebe, könne sich die jeweilige Direktorin bzw. der Schulleiter die Vorgehensweise aussuchen, die am ehesten das gewünschte Ergebnis bringe. Es sei eine Abstimmungsgroteske, wenn manche Schulen Urabstimmungen durchführen, andere bloße Informationsveranstaltungen abhalten. Tatsächlich fordert aber das Schulorganisationsgesetz (SCHOG: § 7a Abs. 2), dass nur jene Schulen der Sekundarstufe I in die Modellversuche aufgenommen werden dürfen, an denen zwei Drittel der Lehrer und der Erziehungsberechtigten dem Modellversuch grundsätzlich zustimmen.
Die Wiener Familienverbandsvorsitzende fordert daher, dass allen Eltern ermöglicht werden muss, an schriftlichen Abstimmungen teilzunehmen, die über die Zukunft der von ihren Kindern besuchten Schulen entscheiden. „Wenn sie nicht teilnehmen können, muss die nachweisliche Abstimmung aller betroffenen Eltern auf andere Weise, etwa durch eine Briefwahl ermöglicht werden!“, so Lang. Der KFVW weist zudem alle Elternvereine darauf hin, auf eine einheitliche schriftliche Abstimmung aller Erziehungsberechtigten zu drängen. Außerdem müssten alle Eltern nachweislich verständigt werden, wenn es solche Informationsveranstaltungen an der Schule gibt.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer