Verpflichtende Rechtsinformation für Brautpaare
Um Paare auf den Beziehungs- und Ehealltag vorzubereiten und sie über die wirtschaftlichen und rechtlichen Konsequenzen einer Eheschließung zu informieren, fordert der Familienverband eine verpflichtende Rechtsinformation für Brautpaare.
Recht des Kindes auf Vater und Mutter
Jedes Kind hat einen Vater und eine Mutter. Nach Artikel 7 der UN-Kinderrechtskonvention ergibt sich daraus das Recht, soweit wie möglich, seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden. Der Grundsatz, dass – auch im Falle einer Trennung – beide Elternteile für die Erziehung und Entwicklung des Kindes verantwortlich sind, sollte unumstritten sein, Priorität haben und für jedes Kind gelten. Daher fordern wir die Einbeziehung eines Kinderbeistandes ab Beginn des Trennungsverfahrens, den Ausbau der Förderungen für kostenfreie Besuchscafés und den gesellschaftlichen Schutz von Ehe und Familie.
Recht des Kindes auf Großeltern
In einem Trennungsfall ist auch das Recht des Kindes auf beide Großelternteile zu respektieren. Der Kontakt zu diesen wichtigen Bezugspersonen, die gerade im Trennungsfall einen wichtigen Ankerpunkt im Leben der Kinder sein können, ist sicherzustellen.
Elternbildungs-Gutschein im Mutter-Kind-Pass
Eltern müssen in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. Sie brauchen ein Forum, wo sie sich mit Betroffenen austauschen und ihre eigenen Stärken und Schwächen entdecken können. Expert/innen sollen mit Rat zur Seite stehen und Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Um Elternbildung und Familienberatung schon vor der Geburt verstärkt bekannt zu machen, soll der Mutter-Kind-Pass einen Gutschein für Elternbildung enthalten. Elternbildungsseminare müssen flächendeckend, qualitätsvoll, niederschwellig und mit einer entsprechenden Finanzierung angeboten werden.
Digitalisierung – Ethikkommission einführen
Der digitale Wandel ist unübersehbar und rasant. Neben den ungeahnten Chancen gibt es auch viele Risiken. Beim Bundeskanzleramt soll eine mit unabhängigen Expert/innen besetzte Ethikkommission eingerichtet werden, die die Bundesregierung in ethischen Fragen, die sich in Zusammenhang mit der Digitalisierung ergeben, berät.
Kindern eine Stimme geben
Politik wird für jene gemacht, die wählen dürfen. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen bleiben daher oft unberücksichtigt. Dabei sind Kinder und Jugendliche jene, die von vielen politischen Entscheidungen am stärksten betroffen sind. Wir möchten „Kindern eine Stimme geben“ und fordern im Sinne einer vorausschauenden, verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Politik, die Entwicklung geeigneter Mitbeteiligungs- und Mitbestimmungsverfahren für jene, die noch nicht wählen dürfen.
Kinderspezifische Räume im Asylverfahren
Um die Situation begleiteter Kinder im Asylverfahren zu verbessern, fordert der Katholische Familienverband die Einrichtung kindgerechter Schutzräume während der Befragungen. Zudem sollten asylwerbende Familien einen Elternbildungsgutschein erhalten und niederschwellige Elternbildungsangebote über Familienleben in Österreich zur Verfügung gestellt werden,.
Arbeitsfreien Sonntag beibehalten
Als Inbegriff gemeinsamer freier Zeit ist der arbeitsfreie Sonntag ein wesentlicher Teil unseres gesellschaftlichen, religiösen, kulturellen und familiären Zusammenlebens. Er bedeutet Lebensqualität, weil er Familienzeit ermöglicht. Wird der Sonntag zum Werktag, hat jedes Familienmitglied seinen „eigenen, anderen Sonntag“ und die Grundlage für gemeinsame, verlässliche Strukturen, die Halt und Orientierung geben, geht verloren und gemeinschaftsstiftende Aktivitäten sowie ehrenamtliches Engagement werden extrem erschwert. Als Gründungsmitglied der Allianz für den freien Sonntag fordert der Katholische Familienverband die Beibehaltung des arbeitsfreien Sonntags.
Gesetzlich verankerte Bundesfamilienvertretung prüfen
Familien haben ein Recht darauf, stärker als bisher bei diversen Entscheidungsprozessen eingebunden zu werden und brauchen einen institutionalisierten Gesprächspartner. Basierend auf der gesetzlichen Interessenvertretung für Senior/innen, Arbeitnehmer/innen, Unternehmer/innen und Studierende soll geprüft werden, wie und auf welche Weise eine gesetzliche Interessenvertretung für Familien umgesetzt werden kann.
Familienforschung absichern
Für eine fundierte Familienpolitik ist Forschung über Familien, z.B. Entwicklung von Familienformen, Berufstätigkeit von Eltern, Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Kinderbetreuung, eine wichtige Grundlage. Die vermehrte Inanspruchnahme von wissenschaftlichen Studien vor politischen Entscheidungen sowie deren Evaluation muss zur Selbstverständlichkeit werden. Dafür braucht es ein klares Bekenntnis zur Familienforschung sowie die Bereitstellung der dafür notwendigen Mittel durch Bund und Länder.
Wert der Familie und der Familienarbeit im gesellschaftlichen Bewusstsein aufwerten
Familienfreundlichkeit ist ein wesentlicher Aspekt von Corporate Social Responsibility (CSR). Die Unternehmen spielen hier als Träger familienpolitischer Maßnahmen eine wichtige Rolle. Über Wettbewerbe, Auszeichnungen und Best Practice-Beispiele kann der Wert der Familienorientierung aufgezeigt werden. Aufgabe der Politik ist es, dazu bewusst Anreize zu schaffen.