
Familienstimmrecht bringt Kindern eine Stimme und sorgt für mehr Gerechtigkeit
„Ich begrüße die Diskussion über den Vorschlag, Familien per neugestaltetem Wahlrecht eine stärkere Stimme zu geben“, reagiert der Vorsitzende der größten NÖ Familienorganisation, dem Katholischen Familienverband der Diözese St. Pölten, Dr. Peter Pitzinger, auf Medienberichte über eine Veranstaltung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Anlass für den Vorschlag ist ein neuerlicher dramatischer Rückgang der Geburtenrate auf 1,3 Kinder je Mutter.
Neben einer Wahlfreiheit für die Lebensgestaltung junger Familien (Fremdbetreuung der Wickelkinder oder eigene Betreuung durch die Familie bzw. Gleichwertigkeit der verschiedenen Betreuungsmöglichkeiten) wäre eine bessere Sichtbarkeit und Teilhabe an politischen Entscheidungen ein guter Ansatz für Gerechtigkeit, so der Vorsitzende des Familienverbandes. „Familienstimmrecht bedeutet eine Stimme für jede Person und daher keineswegs eine Ungleichgewichtung von Familien gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen“ betont Pitzinger. Eltern würden lediglich in Vertretung ihrer Kinder eine zusätzliche Stimme abgeben, so wie sie auch in allen anderen wichtigen und alltäglichen Fragen für ihre Kinder entscheiden. In späteren Jahren, vor der eigenen Wahlberechtigung mit 16 Jahren, könnten Kinder auch langsam an den politischen Entscheidungsprozess herangeführt werden und so partizipativ mitgestalten.
„Natürlich lässt sich so ein Stimmrecht für die Kinder nicht von heute auf morgen in Österreich einführen, aber mit den erforderlichen Mehrheiten – die ich leider derzeit nicht sehe – könnte die Bundesverfassung entsprechend adaptiert werden“, so Pitzinger, der Verwaltungs-Jurist ist.