Geniale Geschenke
Die eifrige Geschäftsfrau
Lenie hat die Idee, dass sie mit den von ihr gemachten Aufnahmen Geld verdienen könnte. Sie produziert eine größere Menge an „Fotos“, um sie zu verkaufen. Als Motiv bieten sich natürlich die kleinen Kätzchen an, wer liebt nicht Katzenfotos. Der Nachteil an lebendigen Motiven ist, dass sie absolut nicht stillhalten. Lenies „Fotos“ sind deswegen etwas verschwommen, manches Mal ist das Motiv gar nicht mehr am Ausdruck zu sehen, weil es zu schnell weggehüpft ist. Das hält Lenie jedoch nicht von ihrer Geschäftsidee ab. Sie bittet ihre Mama, einen Zettel zu schreiben, auf dem steht: „Hier gibt’s was zu kaufen.“ Die Tipps ihrer Mama, was sie zu den Leuten sagen könnte, ignoriert Lenie. Sie meint: „Jeder kaun eh lesn wos do steht.“ Lenie schnappt sich einen Hocker und setzt sich in die Einfahrt an den Straßenrand. Sie sitzt einfach da, sagt nichts und hofft, dass ihr die vorbeikommenden Nachbarn ihre Bilder abkaufen. Es dauert nicht lange und Lenie kommt, etwas frustriert ins Haus zurück. „Do wü neamt wos kaufn.“ Ihrer Mama hat die geniale, alles rettenden Idee: „Wast wos, wir schauen bei der Oma vorbei, vielleicht gfreit sie de über a Foto.“ Jonas (7 J.) meint: „I kum a mit!“ Er produziert noch schnell eine Zeichnung und die Kinder kommen zu mir. Es wird Sturm geläutet, Lenie und Jonas zeigen mir ihre Kunstwerke und erzählen von der missglückten Verkaufsaktion. Natürlich suche ich mir einige der Ausdrucke aus, auf denen ich etwas erkennen kann, freue mich über Jonas‘ Zeichnung und belohne die Beiden mit je einem Euro. Glücklich ziehen Jonas und Lenie wieder ab und freuen sich, wenigstens bei Oma ein gutes Geschäft gemacht zu haben.
Antonia als Familienfotografin
Antonia nimmt die Kamera zur großen Familienfeier mit. Wir feiern den 85. Geburtstag ihrer Uroma und die Großfamilie füllt im Gasthaus einen kleinen Saal. Antonia fotografiert alle Onkels, Tanten, Oma und Opa, Cousinen und Cousins. Sehr gewissenhaft bemüht sie sich, das Motiv zu zentrieren und beim Abdrücken nicht zu wackeln. Antonia ist nicht so geschäftstüchtig wie Lenie, sie verschenkt die Bilder und alle freuen sich über die entzückende kleine Fotografin.
Nebenbeschäftigungen im Gasthaus
Große Familienfeiern können für Kinder lange dauern. Gut vorbereitete Eltern wissen das und haben natürliche diverse Spielsachen und Gesellschaftsspiele im Gepäck. Gabriel (5 J.) und Jonas lernen am Wirtshaustisch das „Schnapsen“. Ich darf eine Weile mit ihnen spielen. Wir tun uns alle mit den Regeln ein wenig schwer, vergessen immer wieder auf‘s Abheben, werden aber immer besser. Wir Lernen wie die Farben und die Karten heißen, wissen was Trumpf ist und welche Karte höher ist und stechen darf. Ich erkläre ihnen wie man 20 oder 40 ansagen kann. Jonas, der ein Rechengenie ist, kann sogar zusammenrechnen, wieviel Punkte er schon hat. Das ist auf alle Fälle ausbaufähig und das „Schnapsen“ wird vielleicht unser neues Lieblingsspiel.
Pommes für Opa
In kinderfreundlichen Gasthäusern bekommen die Kinder das Essen zuerst. Opa ist ganz neidisch, dass alle seine Enkerl schon ihre Kinderschnitzerl mit Pommes haben. Er appelliert an ihr Mitgefühl und geht bettelnd von Platz zu Platz. Tatsächlich bekommt er von allen ein Pommes gesponsert. Manche suchen ein eher kleines aus, andere wieder bieten ihm sogar ein zweites Pommes an. Sie wissen, von ihrem Opa können sie fast alles haben und darum teilen sie auch sehr gerne mit ihm.




