Abtreibungsdisput: Überwältigenden Wunsch nach Hinweis auf Hilfs- und Beratungseinrichtungen ernst nehmen!
Wien, 10. 01. 2008 [Presseaussendung]
Im Koalitionsstreit zur Abtreibung ruft der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) dazu auf, den überwältigenden Wunsch der Bevölkerung nach Hinweis auf Hilfs- und Beratungseinrichtungen ernst zu nehmen.
Wie eine im vergangenen Oktober durchgeführte IMAS-Umfrage im Auftrag von Familienverband, Aktion Leben und Erzdiözese Wien zeigt, sprechen sich 69 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für den ausdrücklichen Hinweis auf Hilfs- und Beratungseinrichtungen im Rahmen der Beratung vor einem geplanten Schwangerschaftsabbruch aus.
„Daher ist die gesetzlich vorgesehene Beratung so durchzuführen, dass der erstberatende Arzt ausdrücklich einen Hinweis auf staatlich anerkannte Unterstützungs- und Beratungsangebote gibt. Zwischen der Erstberatung und dem geplanten Schwangerschaftsabbruch sollen jedenfalls drei Werktage Bedenkzeit liegen, um Zeit und Raum für psychosoziale Beratung und eigene Überlegungen zu geben“, erklärt KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera.
Zudem plädiert Kucera dafür, Motive für und Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche regelmäßig zu erheben. Diese Motivenforschung und Statistik sollen selbstverständlich anonym sein und der Prävention von Abbrüchen und Konzepten für maßgeschneiderte Hilfestellungen dienen.
Schließlich fordert der KFVW ein flächendeckendes Netz an Schwangerenberatungsstellen sowie einen staatlich eingerichteten Hilfsfonds für Schwangere in Notlagen.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer