Wiener Familienverband protestiert gegen Häupl-Aussagen:
"Familienleistungen nicht der Wirtschaft opfern!"
Reform des Wiener Familienzuschusses gefordert
Wien, 11.4.02
Auf scharfe Kritik sind die jüngsten familienpolitischen Vorstöße des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl zur Halbierung der Beiträge an den Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) gestoßen. In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse" hatte Häupl zur Entlastung der Lohnnebengebühren die Halbierung der Beiträge der Unternehmer in diesen Fonds von derzeit 4,5 Prozent vorgeschlagen und die Plünderung des FLAF "vom Finanzminister" kritisiert.
"Familienleistungen dürfen nicht der Wirtschaft geopfert werden!", so der Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW), Andreas Dobersberger. Anstatt ständig darüber nachzudenken, wie man Familien das Geld aus der Tasche ziehen kann, sollte die Wiener SPÖ endlich die Familienleistungen der Gemeinde Wien verbessern. Als ersten Schritt fordert Dobersberger die Reform des Wiener Familienzuschusses, wie es die Wiener SP vor der Wienwahl gegenüber dem KFVW versprochen habe.
Die bisherigen Kürzungen des Dienstgeberbeitrags zum FLAF (bis 31. 12. 1977 6% der Bruttolohnsumme, vom 1. 1. 1978 bis 31. 12. 1980 5% der Lohnsumme, seit 1.11. 1981 lediglich 4,5% der Bruttolohnsumme) haben bisher zu einem Verlust von 16 Milliarden Euro für die Familien geführt und sich auch negativ auf dringend anstehende Reformen hin zu mehr Familienfreundlichkeit ausgewirkt. Nun gehe es vor allem um die Realisierung der längst anstehenden Familiensteuerreform, so Dobersberger.