Familien stärken! 50 Jahre Familienverband
Wien, 16. 4. 04
Alle reden von Familie. Aber wie steht es um die Bewertung der sozialen Arbeit in der Familie? „Mütter, die ihre Kinder ‚tauschen’, haben einen Beruf, nämlich Tagesmutter, sie sind sozial abgesichert. Kinder, die ihre Eltern ‚tauschen’, haben auch einen Beruf und zwar Pflegerinnen und Pfleger. Nur Menschen, die ihre eigenen Verwandten zu Hause betreuen, sind die Dummen. Das muss ein Ende haben!“, so der Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW), Andreas Dobersberger. Für den KFVW ist es nicht erst seit dem Pflegeskandal in Lainz daher höchste Zeit, die innerfamiliäre Arbeit der außerhäuslichen Erwerbsarbeit gleich zu stellen.
Ebenfalls wichtiges Ziel muss das deutliche Abfangen von Einkommens- und Pensionsverlusten aufgrund von Zeiten der Kindererziehung sein. Deshalb sind neben der pensionsrechtlichen Besserstellung von Ehepaaren steuerliche Verbesserungen für Familien, etwa durch ein wahlweises Ehepartner-Splitting sowie ein gesichertes Familien-Existenzminimum notwendig. Schließlich braucht es für die Wahrnehmung von Kindern als volle Persönlichkeiten auch ein Kinderstimmrecht nach dem Vorbild der Pfarrgemeinderatswahlordnung. In Summe also mehr als genug anstehende Aufgaben angesichts des 50 Jahr-Jubiläums des Familienverbandes.
Dieser versteht sich seit seiner Gründung 1954 als die Interessenvertretung der Familien. Neben dem wichtigen Servicebereich von Oma-Dienst, Familienurlauben, Eltern(vertreter)schulungen, war und ist der familienpolitische Einsatz für die Anliegen der Familien Hauptarbeitsgebiet des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW). So geht es nach dem Erfolg der Einführung des im Familienverband entwickelten Kinderbetreuungsgeldes aktuell um die Anerkennung der unersetzlichen Betreuungs-, Erziehungs- und Pflegearbeit in der Familie, um ein familiengerechtes Steuersystem und die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung. Im Schulbereich geht es um die Verbesserung der Schulbücher und eine konsequente Schulentwicklung ohne Zwang zur Ganztagesschule.
Aktuelle Ratgeber helfen im Alltag: vom Gastronomieführer durch kinder- und familienfreundliche Lokale bis zum „Ehe-Guide Beziehungsführer“, der Antworten auf die Fragen sucht, was Ehen lebendig hält und Beziehungen gelingen lässt.
Der Familienverband vertritt die Anliegen der Familien auch in verschiedenen Gremien. So macht der KFVW unter anderem Politik im familienpolitischen Beirat des Familienministeriums, im Familienforum der Stadt Wien, in der Interessenvertretung der NÖ-Familien, in Elternbeirat und Kollegium des Stadtschulrates, im Elternbeirat des Bildungsministeriums, in der Hörer- und Sehervertretung des ORF.
Die wesentlichen Presseaussendungen, Initiativen, Aktionen, Serviceangebote und Aktivitäten des KFVW können laufend auf der stets aktuellen Homepage www.familie.at (mit Möglichkeit Mitglied zu werden) eingesehen werden.
Damit wir wissen, wo Sie noch der Schuh drückt, beteiligen Sie sich bitte an der großen Familienumfrage des Verbandes! Vielen Dank!
Geschäftsführer des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien