Katholischer Familienverband fordert rasche Reform des Wiener Familienzuschusses - Laska: „Ja, es ist an der Zeit“
Wien, 24. 01. 2006 [Presseaussendung]
„Der Wiener Familienzuschuss hat seit seiner Einführung im Jahr 1992 bis jetzt 40 Prozent reale Wertminderung erfahren. Um bedürftigen Familien wirklich effizient helfen zu können, ist es höchste Zeit, Einkommensgrenzen und Zuschüsse jährlich zu valorisieren und damit endlich im Wert zu sichern“, erklärte Dr. Alfred Racek, Vizevorsitzender des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW) in der Sitzung des Wiener Familienforums im Wiener Rathaus. Zudem fordert der Familienverband die Ausweitung der Bezugsdauer für den Wiener Familienzuschuss vom derzeit zweiten und dritten Lebensjahr auf die Zeit von der Geburt an. Wiens Vizebürgermeisterin Grete Laska erklärte angesichts der Forderungen des KFVW: „Ja, es ist Zeit, die Situation zu evaluieren, das tun wir auch.“ Es sei eine magistratsinterne Arbeitsgruppe mit den Stadträten Brauner, Wehsely, Faymann und Laska eingesetzt, die in den ersten Monaten des heurigen Jahres ihren Bericht vorlegen werde.
Der Wiener Familienzuschuss kommt seit 1992 einkommensschwächeren Familien (Alleinerzieherinnen und Alleinerziehern, Arbeitslosen, Ausländern, kinderreichen Familien) in einer Höhe von 50,87 Euro und 152,61 Euro (früher 700 bis 2100 ATS) monatlich während des zweiten und dritten Lebensjahres des Kindes zugute. Da der Wiener Familienzuschuss seit seiner Einführung nicht valorisiert wurde, sinkt der Budgetaufwand klarerweise von Jahr zu Jahr: Weist beispielsweise der Rechnungsabschluss des Wiener Budgets 2003 noch 5.266.033,55 Euro für den Wiener Familienzuschuss aus, so sind es im Voranschlag 2004 nur mehr 4.657.000 und im Voranschlag 2005 gar nur mehr 4.330.000 Euro! Unter Berücksichtigung der Inflationsraten der letzten Jahre müsste eine Valorisierung aber eine Erhöhung des Zuschusses auf Beträge zwischen 70 Euro und 210 Euro (gerundet) bringen.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer