Familienverband zur demographischen Entwicklung: „Nationaler Konsens notwendig, Familiensteuerreform überfällig“
Wien, 30. 01. 2006 [Presseaussendung]
Der Wiener Caritaspräsident Michael Landau und KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera trafen sich zu Beginn der neuen Amtsperiode zu einem Meinungsaustausch. Im Mittelpunkt stand die Sorge um zunehmende Familienarmut.
„Damit wieder mehr Kinder das Licht der Welt erblicken, ist ein Bündel von Maßnahmen notwendig“, erklärt der Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW), Dr. Alexander Kucera. Die im Hinblick auf die Nationalratswahlen vorgeschlagenen Maßnahmen der Parteien zur Entlastung der Familien bezeichneten deshalb immer nur Teilwirklichkeiten: „Ein nationaler Konsens ist notwendig“, so Kucera. „Es muss gelingen, wieder mehr Familien bei der Realisierung ihres Kinderwunsches zu unterstützen.“
Mit den vergangenen Reformschritten sei noch nicht das Ende bei der Steuerreform erreicht. Nach wie vor sei es als „wirkliche Ungleichbehandlung“ zu kritisieren, dass ein Doppelverdiener-Ehepaar mit dem gleichen Einkommen gegenüber einem Alleinverdiener wesentlich weniger Steuern zu zahlen hat. „Eine Familiensteuerreform ist überfällig“, so Kucera. Auch die Forderungen nach einer eigenständigen Mütterpension und der Investition in schulische und außerschulische Kinderbetreuung (Stichwort ein Jahr Gratiskindergarten, Wiedereinführung der Vorschule) könnten helfen, den „Mut zum Kind zu heben“. Auch über die Weiterentwicklung des Kinderbetreuungsgeldes (Stichwort Abschaffung der Zuverdienstgrenze) müsse man reden. Allerdings sei die Forderung, das Kinderbetreuungsgeld vom letzten Einkommen abhängig zu machen „unsozial“. Man dürfe nicht staatlicherseits Kinder aus wohlhabenderen Familien bevorzugen.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer