Familienverband fordert Gratiskindergartenjahr vor Schuleintritt statt längerer Schulpflicht
Wien, 26. 05. 2006 [Presseaussendung]
Kritik am Vorstoß von Wiens Vizebürgermeisterin Grete Laska zur Verlängerung der Schulpflicht und deren Beginn ab fünf kommt vom Katholischen Familienverband. „Besser als die vorzeitige Verschulung der Kinder mit fünf Jahren wäre die Realisierung eines Gratiskindergartenjahres vor Schuleintritt - wie es der Katholische Familienverband vor der Wiener Gemeinderatswahl wiederholt vorgeschlagen hat“, so Dr. Alexander Kucera, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW).
„Wenn jetzt mit mehr Flexibilität bei der Sprachförderung von Kindern argumentiert wird, dann setzt ein Jahr Gratiskindergartenjahr gerade dort an“, so Kucera. Ein Jahr Gratiskindergarten vor Schuleintritt, in welchem auf die Festigung der Sprach- und Sozialkompetenz aller Kinder besonderes Augenmerk gelegt werde, komme allen Kindern zugute, besonders aber den Kindern nichtdeutscher Muttersprache. Ein generelles Angebot mache Unterstützungs- und Befreiungsansuchen überflüssig und helfe dadurch, Scheu, soziale Hemmschwellen und Stigmatisierung zu überwinden. „Die Freiwilligkeit dieses Angebots macht den Unterschied zur Schulpflicht deutlich und bedeutet also keine vorzeitige Verschulung unserer Kinder“, so der Wiener Familienverbandsvorsitzende.
Für den Familienverband ist der Vorschlag Laskas der „billige Versuch, Betreuungskosten für Kinder ab fünf auf vom Bund finanzierte Pflichtschullehrerinnen und -lehrer abzuschieben“ und damit im gemeindeeigenen Kindergartenbereich Kosten zu sparen.
Reaktion: Artikel aus der Tageszeitung "die Presse" vom 27.05.2006 (alle Rechte bei "die Presse")
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer