Familienverband fordert generelles Rauchverbot an Orten, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten
Wien, 07. 03. 2007 [Presseaussendung]
Ein generelles Rauchverbot an allen Orten, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten, fordert der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW). KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera kritisiert „zahnlose Regelungen“ und den laxen Umgang mit den bereits geltenden Rauchverboten und fordert drastische Maßnahmen. Ein generelles Rauchverbot, wie es seit 1. 1. 2005 in überdachten öffentlichen Gebäuden gilt, müsste nicht nur selbstverständlich auf Lokale, sondern auf alle Plätze, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, ausgeweitet und vor allem kontrolliert und sanktioniert werden. Dazu gehören für den KFVW auch öffentliche Spielplätze und die Umgebung von Schulen und Krankenhäusern.
Im schulischen Bereich müssten endlich alle noch illegal bestehenden Raucherzimmer geschlossen, klare Verordnungen erlassen und das Rauchen in der Öffentlichkeit – vor allem auf den Gehsteigen und Plätzen vor den Schulen verboten werden. Aktuellen Untersuchungen zufolge rauchen durchschnittlich 50 Prozent aller österreichischen Schülerinnen und Schüler ab dem 15. Lebensjahr, womit Österreich im internationalen Vergleich im Spitzenfeld liegt. Bei den Schülerinnen und Schülern sei anzusetzen. „Was nützt alle Aufklärung, wenn sich Zehnjährige durch Rauchschwaden vor den Schulen kämpfen müssen und zudem das in ihren Augen ach so coole Vorbild der älteren Schüler und Erwachsenen vor Augen haben“, fragt der Wiener Familienverbandsvorsitzende.
Kucera begrüßt die Anti-Tabak-Kampagne der Österreichischen Sozialversicherung „Nichtrauchen macht reich!“, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur durchgeführt wird, meint aber, dass Aufklärungskampagnen allein zu wenig nützen. „Nur Rauchverbote und entsprechende Strafen führen zu einer Haltungsänderung. Bei Süchtigen wirkt gutes Zureden allein nichts.“ Kucera zieht die Parallele zum Schutz der Verkehrsteilnehmer: „Was wurde gegen die Gurtenpflicht polemisiert. Heute fühlt sich kaum jemand mehr wohl, der nicht angeschnallt Auto fährt. Wir müssen auch bei der Rauchproblematik so weit kommen, dass sich Raucher in der Öffentlichkeit unwohl fühlen, weil sie wissen, dass sie die eigene Gesundheit und die anderer gefährden.“, so Kucera.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer