Prostitution bald höherwertig als Familienarbeit?
Familienverband fassungslos über VP-Staatssekretärin Marek
Wien, 26. 03. 2007 [Presseaussendung]
Auf heftige Kritik des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW) stößt Wirtschafts-Staatssekretärin Christine Marek mit ihrem Vorschlag einer arbeitsrechtlichen Anerkennung der Prostitution. „Wir setzen uns seit Jahren für die Anerkennung der unersetzlichen Beziehungs-, Erziehungs-, Betreuungs-, und Pflegearbeit in der Familie ein und die Wirtschafts-Staatssekretärin denkt an Prostituierte!“, so KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera. ÖVP und SPÖ redeten in trauter Zweisamkeit der „abgesicherten Entwürdigung und Not von Frauen“ das Wort.
„Blanker Hohn ist es, wenn die wesentlichen Leistungen der Familien ignoriert werden, man sich dafür aber um die wirtschaftspolitische Seite der Prostitution Sorgen macht“, so Kucera. „Was VP-Staatssekretärin Christine Marek und SP-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek in bester Koalitionsübereinstimmung irrwitzig für ‚Sexarbeiterinnen und –arbeiter’ fordern, verlangt der KFVW für Eltern.“
Der Katholische Familienverband hat wiederholt auf den Wert der unersetzlichen Beziehungs-, Erziehungs-, Betreuungs-, und Pflegearbeit in der Familie hingewiesen, woran Existenzsicherung und sozialer Schutz anknüpfen müssen. Die Anerkennung gerade dieser Arbeit müsse im Sozialrecht spürbar werden. Derzeit seien nur Menschen sozial gut abgesichert, die durchgehend erwerbstätig sind oder über großes Vermögen verfügen. Wer aber beispielsweise seine Kinder länger als vier Jahre zu Hause betreuen oder sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern will, habe neben pensionsrechtlichen Nachteilen weder ein Einkommen noch Unterstützung vom Arbeitsmarktservice oder Anspruch auf geförderte Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen.
„Daher ist die Familienarbeit von Vätern und Müttern endlich sozial- und arbeitsrechtlich anzuerkennen und der außerhäuslichen Erwerbsarbeit gleichzustellen. Das sind die Zukunftsfragen unseres Landes, aber nicht ein Arbeitsrecht für Prostitution“, so Kucera.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer