Erniedrigung und Entwürdigung sind keine Arbeit!
Familienverband dezidiert gegen Anerkennung und Aufwertung von Prostitution als "Arbeit"
Wien, 29. 03. 2007 [Presseaussendung]
Gegen die in den letzten Tagen von roten, schwarzen und grünen Wiener Parteienvertretern in seltener Einigkeit vorgeschlagene Anerkennung und Aufwertung von Prostitution als "Arbeit" spricht sich der Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW) auf das entschiedenste aus. "Erniedrigung und Entwürdigung sind keine Arbeit, Prostitution gilt gesetzlich zurecht als sittenwidrig", so KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera. Es sei völlig unverständlich, Not und elende Umstände, die Menschen in die Prostitution treiben, außer Acht zu lassen und sich stattdessen pseudoliberal um ein Arbeitsrecht für Prostituierte zu sorgen. "Es sollte doch wohl konsensfähig sein, ob humanistisch, sozialdemokratisch oder christlich motiviert, dass Frauen durch Prostitution entwürdigt werden, zu einem Objekt, einer Ware gegen Bezahlung gemacht, und damit sexueller Gewalt ausgesetzt werden", so Kucera.
Zudem sei es bestürzend, dass Menschen die Entwürdigung anderer dann gut heißen, wenn diese Geld bringe, ja als Wirtschaftszweig etabliert werde. "Siegt wirklich die Ökonomie über die Moral? Und wird Unsittliches nur deshalb gut geheißen, weil es Geld bringt?", so Kucera kritisch. „Wir setzen uns seit Jahren für die Anerkennung der unersetzlichen Beziehungs-, Erziehungs-, Betreuungs-, und Pflegearbeit in der Familie ein und Politiker von ÖVP, SPÖ und Grünen denken an Prostituierte!“, so KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera. Es sei blanker Hohn, wenn die wesentlichen Leistungen der Familien ignoriert werden, man sich dafür aber um die wirtschaftspolitische Seite der Prostitution Sorgen mache. „Was VP-Staatssekretärin Christine Marek und SP-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek in koalitionärer Eintracht in Übereinstimmung mit der Grünen Stadträtin Monika Vana irrwitzig für ‚Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter’ fordern, verlangt der KFVW für Eltern. Wo können diese Lohn einklagen, angestellt sein und Arbeitslosengeld beziehen, wie es Heinisch-Hosek für Prostituierte verlangt?", so Kucera.
Das Anliegen aller verantwortlichen Politikerinnen und Politiker sollte vielmehr darin bestehen, den Wert der unersetzlichen Familienarbeit endlich konkret anzuerkennen und Frauen aus der Prostitution herauszuholen, so der KFVW-Vorsitzende.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer