Familienverband begrüßt die Absicht der Familienministerin, höhere Unterstützung für kinderreiche Familien zu gewähren
Wien, 19. 04. 2007 [Presseaussendung]
Die von Gesundheits- und Familienministerin Andrea Kdolsky in Aussicht gestellte verstärkte Unterstützung für kinderreiche Familien ab 1. Jänner kommenden Jahres wird vom Katholischen Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) begrüßt. Wie KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera erklärt, sei die Valorisierung der Familienleistungen „überfällig“. „Gut, dass sich die Familienministerin nun zumindest grundsätzlich für eine Wertsicherung der Familienleistungen ausspricht.“, so Kucera. Konkret ist laut Familienministerin Kdolsky eine Anhebung des Zuschlags zur Familienbeihilfe für das dritte und jedes weitere Kind geplant. Gleichzeitig soll die Einkommensgrenze für den einkommensabhängigen Mehrkindzuschlag erhöht werden.
„Die Familienbeihilfen sind seit Jahren nicht angehoben worden, die Familienpolitikerinnen und Familienpolitiker aller Parlamentsparteien sind dringend gefordert“, erklärt Verbandsvorsitzender Dr. Alexander Kucera. Während die Inflation in den vergangenen 15 Jahren rund 40 Prozent betragen habe, sei die Familienbeihilfe im gleichen Zeitraum lediglich um 11 Prozent erhöht worden, der Ausgleichszulagenrichtsatz aber in diesen 15 Jahren um 64 Prozent erhöht worden. Seit mehr als 10 Jahren fordert der Katholische Familienverband ein gesichertes Familienexistenzminimum, um ein Absacken von Familien in die Armut zu verhindern. „Kinder zu haben, ist in Österreich ein Armutsrisiko. Je mehr Kinder in einer Familie aufwachsen, desto größer werde die Armutsgefährdung. Offizielle Zahlen belegen diesen Skandal“, erklärt der Wiener Familienverbandsvorsitzende.
Die gleichzeitig geplante Reform des Kinderbetreuungsgeldes sieht der Wiener Familienverbandsvorsitzende allerdings kritisch: sie verleite dazu, mehr Geld in kürzerer Zeit in Anspruch zu nehmen um danach umso früher außerhäuslichem Erwerb nachgehen zu müssen. Dies widerspreche klar dem Grundgedanken des Kinderbetreuungsgeldes, der Abgeltung einer Betreuungsleistung. „Das Kinderbetreuungsgeld ist weder ein Einkommensersatz noch ein Instrument der Beschäftigungspolitik“, so Kucera.
Wichtigste Forderungen des Familienverbandes bei der Weiterentwicklung des Kinderbetreuungsgeldes sind die Streichung der Zuverdienstgrenze und die Aufhebung der Rückzahlungspflicht beim Zuschuss für allein stehende Elternteile bzw. Familien ohne oder mit nur geringem Einkommen.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer