Kinderstimmrecht: "Es wird kommen!"
Der Familienverband wirbt im Zuge der Wahlrechtsdebatte für sein Modell
Wien, 16. 11. 2007 [Artikel aus "Die Presse" vom 14.11.2007]
Die Diskussion um das Mehrheitswahlsrecht erbost Andreas Cancura, dem Geschäftsführer des Katholischen Familienverbands der Erzdiözese Wien: "Ein Mehrheitswahlrecht marginalisiert nur die Anliegen einer großen Wählergruppe." Stattdessen müsse das jetzige Wahlrecht durch ein Kinderstimmrecht erweitert werden, meint Cancura im Gespräch mit der "Presse".
Bei diesem Modell könnten verheiratete Eltern von Kinder (bis 16 Jahre) je zur Hälfte für den Nachwuchs mitstimmen. Hat das Paar also ein Kind, verfügen Vater und Mutter je über 1,5 Stimmen. Sind die Eltern nicht verheiratet, soll der obsorgeberechtigte Teil zur Gänze für das Kind mitstimmen (er hat also zwei Stimmen).
Dadurch würden bestimmte Anliegen ernster genommen werden, glaubt Cancura. Dann dürfte es sich die Politik nicht mehr leisten, die Familienbeihilfen nicht zu valorisieren, während das bei Pensionen ständig geschehe. Cancura - er hat selbst 5 Kinder - meint zwar, dass es noch einge Zeit dauern könnte, bis sein Wahlmodell übernommen wird. "Aber es wird kommen."
Originalzitat von "Die Presse", Ausgabe 14.11.2007, alle Rechte liegen bei "Die Presse".