„Eintopf statt wirklicher Differenzierung führt zum Bildungsdesaster!“
Katholischer Familienverband kritisiert den „Umfaller“ von Teilen der Wiener Volkspartei beim neuem SP-VP-Konzeptschulmodell
Wien, 30. 04. 2008 [Presseaussendung]
Scharfe Kritik an der SP-VP-Einigung auf ein Konzeptschulmodell einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen kommt vom Katholischen Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW). „Eintopf statt wirklicher Differenzierung führt zum Bildungsdesaster!“, erklärt Andreas Cancura, Geschäftsführer des KFVW. „Wenn das Konzeptschulmodell im Wesentlichen nur bedeutet, dass die AHS in alle Richtungen geöffnet wird, lehnt der Familienverband ein solches Durchhaus entschieden ab. Eine Differenzierung allein in Mathematik, Deutsch und Englisch ist zu wenig, als dass ein solches Konzept den Titel ‚Neue Mittelschule’ verdienen würde“, so Cancura. Mit dem für den Schulversuch „Neue Mittelschule Wien“ vorgesehenen Geld könne man bereits im bestehenden System viel verbessern. „Bis zu 14 Werteinheiten mehr pro Klasse täten auch den bestehenden AHS und KMS gut“, erklärt Cancura. Es sei zu befürchten, dass dieses zusätzliche Geld nur als Lockmittel für die Schulversuchsklassen da sein werde. Viele der angestrebten pädagogischen Verbesserungen könnten aber auch leicht an den bestehenden Schulen durchgeführt werden.
Da dieses Konzeptschulmodell offenkundig keine pädagogische Rechtfertigung habe, wurden doch die Ergebnisse der Arbeitsgruppen laufend auf höchster politischer Ebene abgeändert, bleibt ihm nur eine politische: „ein Umfaller, beziehungsweise Reinfaller von Teilen der Wiener ÖVP in einen schlechten Kompromiss mit der Wiener SPÖ, die für ihr Modell ein Feigenblatt gesucht und gefunden hat“, so Cancura.
f. d. R.: Dr. Renate Moser, KFVW-Organisationsreferentin