Energiepreiserhöhung: Katholischer Familienverband der Erzdiözese Wien fordert vergünstigten Familientarif für alle im Haushalt lebenden Personen
Wien, 11. 11. 2008 [Presseaussendung]
Einen Familientarif bei Gas und Strom, eine Ermäßigung für einkommensschwache Haushalte sowie echte Kostenkontrolle fordert der Katholische Familienverband angesichts der Energiepreiserhöhung ab 15. November. „Ein Familientarif bei Gas und Strom sollte dem Umstand Rechnung tragen, dass mehrere Personen zwangsläufig auch mehr Energie verbrauchen und daher durch die bevorstehenden exorbitanten Preiserhöhungen besonders belastet sind“, erklärt Mechtild Lang, Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW), und fordert Wien Energie und EVN zum Handeln auf.
In Niederösterreich hat die EVN per 1. 11. den Gaspreis um 28 Prozent und den Strompreis um 10 Prozent erhöht. In Wien steigen die Energiekosten am 15. 11. um 21 Prozent. Mit den Energiepreiserhöhung bereicherten sich die Länder „als Nutznießer der höheren Gebühreneinnahmen“ auf Kosten der Mehrkindfamilien. „Da die Gebühren für die Grundpreise von Strom und Gas gleichbleiben, dafür aber die verbrauchsabhängigen Gebühren um drastisch steigen, sind die Haushalte im weitaus größeren Maß belastet, die einen höheren Verbrauch aufweisen. Dies trifft aber in vielen Fällen Familien mit mehreren Kindern“, so Lang.
Dazu entsprächen die „beschönigenden Beispiele, die etwa im Informationsfolder von Wien Energie angegeben sind“, kaum einem Hauhalt. Der angegebene durchschnittliche Jahresverbrauch von 2500 kWh Strom und 10.700 kWh Gas sei gerade für Mehrkindfamilien viel zu gering. Zudem werde der Gasverbrauch – bei EVN wie Wien Energie - in Kubikmeter gemessen, die Abrechnung, die allen Haushalten jährlich zugesandt wird, erfolge aber in Kilowattstunden. Dazu heißt es in der Kundeninformation von Wien Energie im Kleingedruckten kryptisch: „Die Umrechnung der Betriebskubikmeter in kWh erfolgt entsprechend der Systemnutzungsverordnung.“ Die Familienverbandsvorsitzende kritisiert in diesem Zusammenhang: „Die Abrechnung wird so bewusst verschleiert und undurchschaubar gemacht.“
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer