Katholischer Familienverband Wien gegen Vorschuljahr und für rasche Umsetzung des Gratiskindergartenjahrs
Wien, 10. 12. 2008 [Presseaussendung]
Als "Heilmittel" gegen die Bildungsdefizite von VolksschülerInnen fordert die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl ein verpflichtendes Vorschuljahr für alle Fünfjährigen.
"Damit versucht Brandsteidl ihre soziale Verantwortung auf den Bund abzuschieben“, kritisiert die Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien (KFVW), Mechtild Lang, den Vorschlag der Wiener Stadtschulratspräsidentin. Hinter der Forderung nach einem Vorschuljahr stehe der Versuch, Kindergartenkosten zu sparen und Kosten von der Gemeinde Wien zum Bund umzuschichten. Damit werde aber auch die Regierungsvereinbarung nach „Einführung eines verpflichtenden kostenlosen letzten Kindergartenjahres (vormittags)“ unterlaufen. Gerade die rasche Umsetzung des Gratiskindergartenjahres wäre aber jetzt wichtig, so Lang.
Um die Chancengleichheit aller Kinder bei Schuleintritt zu gewährleisten, müsse sichergestellt werden, dass sprachliche und soziale Kompetenz im Kindergarten spielerisch erlernt werden könnten. In der Vorschule würden die Kinder aber frühzeitig verschult und könnten nicht zwanglos gesellschaftlichen Umgang erlernen und Sozialkompetenz erwerben. Der Grund für Brandsteidls Forderung sei klar durchschaubar: „Die Gemeinde Wien will ihre Verantwortung im Bereich der Betreuung der Fünfjährigen offensichtlich nicht wahrnehmen“, so Lang.
f. d. R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer