KFVW begrüßt Gratiskindergarten in Wien, besteht aber auf Wahlfreiheit und fordert Verbesserungen beim Wiener Familienzuschuss
Wien, 03. 03. 2009 [Presseaussendung]
Bei einem Gespräch mit Wiens Vizebürgermeisterin Grete Laska hat der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) den Plan der Gemeinde Wien begrüßt, die Kindergartenplätze in Wien für öffentliche wie private Kindergärten gratis anzubieten. Weiterhin fordert der KFVW im Sinn der Wahlfreiheit der Eltern die Anerkennung der unersetzlichen Erziehungs-, Beziehungs-, Betreuungs- und Pflegearbeit in der Familie und überfällige Verbesserungen beim Wiener Familienzuschuss. Wichtig sei das Erreichen der Schulreife aller Kinder. Wichtig sei aber auch die Anerkennung der Erziehungsarbeit von Eltern. „Entscheidend ist das individuelle Wohl der Kinder“, erklärt KFVW-Vorsitzende Mechtild Lang. Auch andere Betreuungsformen wie Tagesmütter und –väter seien zu fördern. „Der Oma-Dienst des Katholischen Familienverbandes gibt ein gutes Zeugnis für die wachsende Akzeptanz familienähnlicher Betreuungseinrichtungen“, so Lang.
Ein wichtiger Schritt bei der Sicherung der Wahlfreiheit der Eltern sind für den KFVW die Weiterentwicklung des Kinderbetreuungsgeldes sowie die überfälligen Verbesserungen und die Wertsicherung beim Wiener Familienzuschuss. Dieser stellt eine Mindest-Lebensunterhaltssicherung für Familien unter der offiziellen Armutsgrenze dar. Der Wiener Familienzuschuss trägt dazu bei, die vorgesehene Kürzung des Kinderrichtsatzes zumindest teilweise auszugleichen. Der Kinderrichtsatz beträgt derzeit 30 Prozent bei der Sozialhilfe und soll auf 18 Prozent bei der geplanten Mindestsicherung herabgesetzt werden, wogegen der KFVW protestiert.
„Einkommensgrenzen und Leistungshöhe des Wiener Familienzuschusses müssten allein um den Inflationsverlust abzugelten, um 25 Prozent erhöht werden. Außerdem soll der Familienzuschuss auch im ersten Lebensjahr des Kindes gewährt werden“, fordert die KFVW-Vorsitzende.