Kampf der Familienarmut: Geld- statt Sachleistungen ist der richtige Weg!
In diesem Zusammenhang lobt die Wiener Familienverbandsvorsitzende die im rot-grünen Koalitionspapier festgeschriebene Erhöhung der Mindestsicherung für Kinder. Ab März 2011 bekommen einkommensschwache Familien in Wien 203 statt 134 Euro für minderjährige Kinder. 17 Millionen Euro macht Wien dafür zusätzlich locker. Dies ist auch dringend notwendig, denn laut einem von den Grünen vorgelegten Bericht ist in Wien derzeit jedes vierte Kind armutsgefährdet.
Bei der in Wien sowie Niederösterreich und Salzburg mit 1. September 2010 eingeführten Mindestsicherung macht der Kinderbetrag für minderjährige Kinder mit knapp 134 Euro nur 18 Prozent (!) der neuen Mindestsicherung von 744 Euro für einen Erwachsenen aus. Ab dem vierten Kind sinkt der Betrag sogar auf 111,60 Euro. Mit diesem eindeutig zu niedrig angesetzten Kinderbetrag und der Degression bei der Geschwisterstaffelung wird das Ziel der Mindestsicherung, vor Armut zu bewahren, im Fall von Familien verfehlt, so KFVW-Vorsitzende Lang: „Umso besser, dass Stadträtin Sonja Wehsely (SP) und Klubobmann David Ellensohn (Grüne) den Mindeststandard für minderjährige Kinder erhöhen, um insbesondere die Situation von Mehrkindfamilien und von AlleinerzieherInnen zu verbessern“, so die KFVW-Vorsitzende.
Die Höhe der Leistung aus der bedarfsorientierten Mindestsicherung orientiert sich am Netto-Ausgleichszulagenrichtsatz der Pensionsversicherung. Im Jahr 2010 waren dies - nach Abzug der Krankenversicherung von 5,1 Prozent - 744 Euro für Alleinstehende und 1.116 Euro für (Ehe)Paare. Die Mindestsicherung wird zwölf Mal jährlich ausbezahlt, der Ausgleichszulagenrichtsatz allerdings vierzehn Mal jährlich gewährt.
Zusätzlich zur Mindestsicherung wird in Wien auch ein Heizkostenzuschuss in der einmaligen Höhe von 100 Euro ausbezahlt. Bezieher der Mindestsicherung und Pensionisten, die Mietbeihilfe erhalten, bekommen den Heizkostenzuschuss automatisch im Jänner 2011 überwiesen.
Als seinen Beitrag im "Kampf gegen Familienarmut" stellt der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien dank der Unterstützung von Licht ins Dunkel für bedürftige Familien unentgeltlich Omas zur Kinderbetreuung zur Verfügung: Oma-Dienst, 1190 Wien, Hofzeile 10-12/9/3: omadienst@edw.or.at
f.d.R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer