Ich habe es mir für Weihnachten gewünscht, wieder ein Foto von uns Großeltern mit allen fünf Enkerl zu machen. Die erste Herausforderung ist, einen Termin zu finden an dem keines der Kinder krank ist und alle Zeit haben. Beim zweiten Versuch schaffen wir es. Jakob (6 ½ Mon.) und Antonia (5 ½ Mon.) dürfen bei meinem Mann und mir auf dem Schoß sitzen, die Großen, Gabriel (fast 2 ½ J.), Lenie und Jonas stehen hinter uns und schauen über uns drüber.
Soll ein Stillkind auswärts übernachten, gehört das ordentlich geplant. Jakobs Mama fädelt schon einmal einen Trainingsnachmittag ein. Sie fährt mit Gabriel (2 ¼ J.) ins Hallenbad und Jakob (5 ½ Mon.) bleibt bei mir. Eine Portion abgepumpter Muttermilch und ein Fläschchen lässt sie uns als Proviant da. Es ist nicht sicher, ob Jakob aus dem Fläschchen trinken wird, bei Mama und Papa hat er es schon einmal verweigert. Die Spannung steigt.
Jonas (4 J.) und Gabriel (2 J.) sind richtige Saurier Fans. Jonas vertieft sich in ein Buch mit vielen verschiedenen dieser ausgestorben Kreaturen. Mit Hilfe seiner Eltern merkt er sich die schwierigen Namen, mit denen er mich immer wieder verblüfft. Gabriel verlegt sich aufs Rollenspiel. Wie ein schauriger „Tyrannosaurus Rex“ stampft er knurrend und mit finsterem Blick durch das Wohnzimmer, dass er mich das Fürchten lehrt.
Nach unserem Urlaub sehen wir unsere Enkerl das erste Mal beim Pfarrfest wieder. Eine große Freude, sowohl bei den Kindern als auch bei Oma und Opa. Zwischen Musikverein, Kinderbetreuung, Schnitzerl, Pommes, Stufen, Kellnern, … sind mein Mann und ich immer wieder mit verschiedenen Enkerln zu sehen.
Es wird immer leichter, sich mit Gabriel (2 J.) zu unterhalten. Wir reden sehr viel miteinander, erklären, fragen und machen Scherze. Auf der Schaukel im Park phantasieren Gabriel und ich, dass auf dem riesigen Kastanienbaum, ein großer und ein kleiner Tiger wohnen. Immer wieder brüllen wir einmal laut, wie ein großer und einmal leise, wie ein kleiner Tiger.
Gabriel (fast 2 J.), liebt es zu „arbeiten“ und dazu zählt eindeutig auch das Blumenspritzen. Was gibt es herrlicheres, als an einem heißen Tag mit dem Schlauch in der Hand den Blumen Gutes zu tun. Was heißt den Blumen, auch Gabriel und ich sind nach der Aktion herrlich erfrischt. Sein verschmitzter Gesichtsausdruck, wenn er sich von den Blumen abwendet und sich samt dem Schlauch in meine Richtung dreht, ist einfach genial.
Am Abend des Pfingstsonntags bricht ein Sturm und Gewitter aus (das erinnert uns ein wenig an die biblische Pfingsterzählung). Gleichzeitig kämpft sich unser jüngstes Enkelkind, eine gute Woche vor dem errechneten Geburtstermin, ins Leben.