FPÖ, Herbert Kickl
Sind Sie dafür, dass die Familienbeihilfe, der Familienbonus+ und andere Familienleistungen abgeschafft werden und stattdessen eine Kindergrundsicherung eingeführt wird?
Wir sind für die Beibehaltung der derzeitigen Familienleistungen, die jederzeit bedarfsgerecht evaluiert werden können.
Die Wirtschaft fordert eine Senkung der Lohnnebenkosten auf Kosten der Familien. Unterstützen Sie die von der Wirtschaft geforderte Senkung des Dienstgeberbeitrages zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF)?
Eine Senkung der Lohnnebenkosten sehen wir jedenfalls positiv. Aus unserer Sicht müssen die Leistungen des FLAF auch künftig finanziert werden, und zwar unabhängig davon, ob der FLAF in der jetzigen Form weiterbesteht.
Teilzeitarbeit aufgrund von Betreuungspflichten darf keinen Nachteil für die Pension haben. Sind Sie für eine stufenweise Verlängerung der Anrechnung der Kindererziehungszeiten bis zum 8. Lebensjahr des Kindes?
Ja. Verbesserungen bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber.
Der Familiennachzug ist für Schulen eine große Herausforderung. Wie werden Sie da unterstützen?
Kein Schüler, der die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrscht, sollte in eine reguläre Schulklasse aufgenommen werden. Stattdessen sollten diese Schüler in speziellen Deutschkursen von qualifizierten Pädagogen unterrichtet werden, bis sie das erforderliche Sprachniveau erreichen.
Sind Sie für ein Handyverbot in Volksschulen?
Die FPÖ plädiert für eine generelle 'Anti-Digitalisierung' im Bildungsbereich und befürwortet eine Rückkehr zu traditionellen Lernmethoden wie Schulbüchern, Heften und handschriftlichem Schreiben. Dennoch bedeutet dies nicht, dass der Unterricht ohne digitale Hilfsmittel auskommen soll. Digitale Technologien sollten bewusst und zielgerichtet eingesetzt werden. Ein staatlich verordnetes Handyverbot an Volksschulen ist für die FPÖ derzeit kein vorrangiges Anliegen. Viele Schulen regeln den Umgang mit Mobiltelefonen bereits auf individueller Basis ohne eine zentrale Vorgabe.
Das Projekt: „Gesund aus der Krise“ wird bis Sommer 2025 finanziert. Werden Sie sich für eine Regelfinanzierung dieses Projektes einsetzen?
Ja
Der arbeitsfreie Sonntag ist der Inbegriff gemeinsamer freier Zeit und überwiegend arbeitsfrei. Sind sie dafür, dass das so bleibt?
Ja
In welcher Form werden Sie sich für den Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens einsetzen? Befürworten Sie eine offizielle Statistik und anonyme Motivforschung zu Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich?
Freiheitliche Familienpolitik rückt die Familie in den Mittelpunkt. Unser Ziel ist ein unbeschwertes „Ja“ zu Familie und Kindern. Die Entscheidung für Familie und Kinder darf nicht zu persönlichen, finanziellen oder beruflichen Nachteilen führen.
Abtreibungen sollen so weit wie möglich verhindert werden.
Wir stehen zur Beibehaltung der aktuell gültigen Fristenlösung und dem gleichzeitigen Ausbau des Beratungsangebots bei gleichzeitiger Verbesserung der Rahmenbedingungen wie zum Beispiel dem Ausbau der finanziellen Unterstützung. Es braucht ein Umdenken, damit der erste Gedanke einer schwangeren Frau nicht der Schwangerschaftsabbruch sein muss. Denn es handelt sich um ein Leben, für das es eine Verantwortung zu tragen gilt.
Und wir sind für eine verpflichtende anonymisierte statistische Erfassung von Schwangerschaftsabbrüchen.
Was werden Sie zur Bewahrung der Schöpfung – etwa zum Schutz der Umwelt und des Klimas beitragen?
Eine intakte Umwelt bringt Lebensqualität und Wohlbefinden. Diese zu schützen ist im ureigensten Interesse eines jeden und gelingt am besten, indem man es den Bürgern überlässt eigenverantwortlichen Klimaschutz mit Hausverstand zu leben. Der grassierende Verbotswahn und ideologisch motivierte Umerziehungssteuern wie die Co2-Steuer sind schlechte Konzepte und daher abzulehnen. Freiwilligkeit und Innovation zu fördern, sind das bessere Rezept.
Wenn Ihre Partei den/die nächste Familienminister/in stellt, welche zwei Vorhaben würden Sie unbedingt umsetzen wollen; was wäre absolut tabu?
Das traditionelle Familienbild muss gestärkt werden, Werte in der Familie erhalten und die familiären Sorgearbeit stärker anerkannt werden. Das Kindeswohl muss im Vordergrund stehen.
Wir wollen eine echte Wahlfreiheit für Eltern in Bezug auf die Kinderbetreuung. Eltern, die in den ersten Lebensjahren selbst bei ihren Kindern bleiben wollen, ihre Kinder in den ersten Lebensjahren zu Hause großziehen und sich selbst um die Betreuung kümmern, sollen auch finanzielle Sicherheit haben.
Eine Streichung oder Reduzierung von Familienleistungen lehnen wir ab.