12. Wenn Ihre Partei den/die nächste Familienminister/in stellt, welche zwei Vorhaben würden Sie unbedingt umsetzen wollen; was wäre absolut tabu?
ÖVP
Wir wollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken und die Kinderbetreuung ausbauen.
Ein zweites Vorhaben ist die bessere Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Wir wollen, dass die Pflegenden für ihre Arbeit entsprechend wertgeschätzt und finanzielle Anreize für die Pflege daheim geschaffen werden.
Ein absolutes Tabu wäre die Abschaffung des Familienbonus Plus, als wichtige Entlastungsmaßnahme für Familien.
SPÖ
Nicht bezahlter Unterhalt gehört zu den größten Armutsursachen, vor allem auch bei Kindern. Wir wollen deshalb eine Unterhaltsgarantie einführen.
Die Aufweichung der Fristenregelung hingegen, die so konfliktbeladen erkämpft wurde, wäre für uns ein absolutes Tabu.
FPÖ
Diese Frage stellt sich noch nicht. Erst wird gewählt, dann sondiert – sollten wir es in Regierungsverhandlungen schaffen, dann stehen am Beginn die Inhalte und erst dann die Frage, welche Partei welches Ministerium führen wird.
NEOS
Wir fordern Chancengerechtigkeit für alle Kinder – Dafür braucht es beispielsweise einen Rechtsanspruch auf einen qualitativ hochwertigen Betreuungsplatz ab dem 1. Geburtstag.
Jedes Kind ist gleich viel Wert (Familienbeihilfe unabhängig von der Zahl der Kinder) – Es braucht eine Vereinfachung und Zusammenführung der steuerlichen Familienleistungen.
Frauen partizipieren frei und uneingeschränkt am Arbeitsmarkt. Sie werden nicht durch falsche staatliche Anreize von der Arbeit abgehalten. Im Steuer- und Abgabensystem werden alle Inaktivitätsfallen beseitigt.
JETZT/LISTE PILZ
Als zwei zentrale Anliegen erachten wir einerseits die rasche Umsetzung einer Unterhaltssicherung für Alleinerziehende und andererseits muss es endlich das Ziel der Politik sein, in diesem schönen und reichen Land alle Kinder gleichermaßen und vor allem bestens zu unterstützen.
Deshalb ja zu einer Kindergrundsicherung, die den Kindern und Jungfamilien einen sorgenfreien Start in ein schönes Leben ermöglicht.
Tabu sind für uns Kindergartengebühren sowie der Rückstau beim Ausbau eines flächendeckenden und ganztägigen Angebots für die Kinderbetreuung.
DIE GRÜNEN
In Verantwortung für Familienagenden werden wir einerseits Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unter verstärkter Einbeziehung der Väter in die Familienarbeit, und andererseits den Ausbau der gerichtlich durchsetzbaren Rechtsansprüche von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit stellen.
Absolutes Tabu sind alle Maßnahmen, die die soziale Existenz von Kindern und Jugendlichen gefährden (also etwa Leistungs- oder Anspruchskürzungen) und ihre Lebenschancen verringern (etwa Verschlechterungen beim Zugang zu Kindergärten, Betreuungseinrichtungen, Abschaffung der Vergünstigungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln etc.).
KPÖ
Eine bedingungslose Kindergrundsicherung in ausreichender Höhe und einen Kautionsfond, damit junge Familien nicht so tief in die Tasche für eine Wohnung greifen müssen.
Rechtsextreme, nationalistische Burschschaften fördern und Frauenvereine kürzen, wie es die letzte Familienministerin getan hat.