Elternteilzeit: Der Rechtsanspruch darf nicht verkürzt werden!
„Eine Reduktion des Rechtsanspruchs von sieben auf vier Jahre ist aus unserer Sicht kontraproduktiv.“ Das Recht auf Elternteilzeit wurde mit 1. Juli 2004 eingeführt und ermöglicht den Eltern, unter bestimmten Bedingungen bis zum 7. Lebensjahr des Kindes Teilzeit zu arbeiten. „Wenn wir nach acht Jahren eine Bilanz ziehen wollen, darf es nicht nur darum gehen, den Rechtsanspruch zu verkürzen. Wir müssen stets das Kindeswohl im Auge behalten und schauen, wie diese Maßnahme mit noch mehr Leben erfüllt werden kann“, so die KFÖ-Vizepräsidentin.
Kinderbetreuung partnerschaftlich teilen
Kernthaler-Moser plädiert beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf für absolute Wahlfreiheit und ist gegen eine Bevormundung der Eltern: „Eltern wissen wohl am besten, was ihre Kinder brauchen! Kombiniert mit entsprechenden qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsangeboten können Mütter – wenn sie das wollen – früher an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Väter haben mit dem Recht auf Elternteilzeit die Möglichkeit, sich die Kinderbetreuung partnerschaftlich zu teilen und können die kindliche Entwicklung besser miterleben.“ Schließlich müsse eine partnerschaftlich orientierte Kinderbetreuung, die dem Kindeswohl dient und Frauen entlastet, auch im Sinne der Frauenministerin sein.
Mitverantwortung von Unternehmen
Aufgabe der öffentlichen Hand müsse es sein, Hürden bei der Elternteilzeit abzubauen. Die Angst vor einer möglichen Benachteiligung würde manche abschrecken, von ihrem Recht Gebrauch zu machen, so Kernthaler-Moser, die ein Umdenken in den Betrieben fordert und mehr Familienfreundlichkeit einmahnt: „Kinder sind nicht nur Privatsache. Die Wirtschaft muss beim Thema Vereinbarkeit Mitverantwortung übernehmen und darf Eltern nicht diskriminieren.“ Unternehmen seien gefordert, gemeinsam mit den Eltern faire, konstruktive Lösungen zu entwickeln und auf ihre Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. „Elternteilzeit ist immer eine Win-Win-Situation. Unternehmen können auf erfahrene und loyale Mitarbeiter vertrauen. Zufriedene Eltern, die die Balance zwischen Familie und Erwerbsleben gut schaffen, sind besonders engagiert und motiviert“, betont die KFÖ-Vizepräsidentin.
